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Repertorium Academicum Germanicum (RAG)

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Geschichte des Projekts

Im Jahre 1999 entschlossen sich Peter Moraw (Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland) und Rainer C. Schwinges (Universität Bern, Schweiz) die universitätsgebildeten Gelehrten des alten römisch-deutschen Reiches personengeschichtlich zu erforschen und ihre Lebenswege, ihr Wissen, ihre gesellschaftliche Wirkung und die sich dabei entwickelnde spezifische Kultur zu erkunden. Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München akzeptierte das Projekt und richtete unter der Bezeichnung Repertorium Academicum Germanicum (RAG) eine eigene Forschungsabteilung ein.

Die Arbeiten am RAG begannen 2001 in Bern und 2002 in Giessen. Gefördert wurden sie von 2001 bis 2006 durch den Schweizerischen Nationalfonds, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Fritz-Thyssen-Stiftung. Seit Januar 2007 ist das RAG in die Förderung durch das Akademienprogramm der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften aufgenommen worden. Als vorläufiges Projektende ist Dezember 2019 vorgesehen.

Das RAG verfolgt das Ziel, alle auf dem Gebiet des Reiches tätigen graduierten Gelehrten (Theologen, Juristen, Mediziner und Artisten-Magister) zwischen 1250 und 1550 mit soweit wie möglich vollständigen Lebensläufen auf ausreichend breiter Quellengrundlage zu erfassen. Es gilt, die Institutionengeschichte mit der Sozial- und Kulturgeschichte der Universitätsbesucher und mit der Wissenschaftsgeschichte so zu verbinden, dass die Lebens- und Wirkungsgeschichte der Gelehrten in der vormodernen Gesellschaft beschrieben werden kann. Die breite Datenbasis des RAG ermöglicht ganz neue, auch interdisziplinäre Forschungsperspektiven. Möglich werden qualitativ und quantitative Aussagen über die geistige Elite des Reiches insgesamt, aber auch über ihre europäische Vernetzung sowie vielfältige institutionelle und territoriale Vergleiche.

Die Datenbank des RAG ist öffentlich zugänglich und für Forschende jederzeit nutzbar unter www.rag-online.org.